12
Juni
18:00 — 22:00
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„Summertime“

Am Sonntag den 12. Juni 2016 um 18.00 Uhr lädt der Spiritual- und Folklorechor Baden-Baden zu seinem großen Sommerkonzert im Theater Baden-Baden ein. Wer sich musikalisch auf einen lauen Sommerabend einstimmen will oder die Zeit bis zum Anpfiff überbrücken möchte, ist herzlich willkommen.

Schon seit vielen Monaten bereitet sich der Spiritual- und Folklorechor in wöchentlichen Proben, zu denen in der letzten Zeit zahlreiche Sonderproben dazu kamen, auf diese Reise durch die Welt des Gospels und des amerikanischen Musiktheaters vor. Schließlich gilt es, die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen zu transportieren: Liebe, überschäumende Freude, Verwirrung, Trauer, Todessehnsucht – es gibt keinen Seelenzustand, welcher der amerikanischen Gospel- und Musicalliteratur fremd wäre. Tatsächlich ist es gerade diese Emotionalität, die Tatsache, dass wir vertraute Gefühle musikalisch gespiegelt wiederfinden, die zum weltweiten Siegeszug der Gospel- und Musicalmusik geführt hat.

Im ersten Teil des Konzertes präsentiert der Spiritual- und Folklorechor alte und neu einstudierte Spirituals. Während Gospels wie das aus der Feder des jamaikanischen Songwriters Noel Dexter stammende „O praise ye the Lord“ oder „You, You are God“, „Shout Halleluja“ und „Oh happy day“ den Lobpreis Gottes und der Schöpfung feiern, besingen andere Klassiker wie das von Moses Hogan arrangierte „There’s a man goin’ round“ oder „Steal away“ die Endlichkeit des menschlichen Lebens. Songs wie „Wake up, church, wake up“ und „Lift your light“ wollen dagegen vor allem eines: den Hörer aufrütteln und ihn zum tätigen Handeln bewegen.

Im zweiten Teil des Konzertes macht sich der Chor auf eine Tour durch drei der bekanntesten amerikanischen Musiktheaterstücke des 20. Jahrhunderts: Porgy and Bess, West Side Story und Hair. Den Anfang macht ein Chor-Medley der von George Gershwin in den 30er-Jahren komponierten Folk-Oper „Porgy and Bess“. Gershwin bestand darauf, dieses Werk nicht als Musical sondern als Oper verstanden zu wissen und die vielen Rezitative und Leitmotive, die weit über das im Musical Gängige hinausgehen, belegen diesen Anspruch. Da die Story selbst im Milieu schwarzer Slumbewohner des amerikanischen Südens spielt, hat Gershwin bewusst Stilelemente des schwarzen Folksongs aufgegriffen und sie mit Elementen klassischer Musik und des Jazz zu dieser einzigartigen Oper verwoben. Im Mittelpunkt steht die Liebe des Krüppels Porgy zu Bess, die ihn am Ende des Stückes sogar seine Heimat, die Catfish Row, verlassen lässt, um Bess nach New York zu folgen und sie den Fängen des Dealers Sportin’ Life zu entreißen. Für das Chor-Medley wurden die schönsten Arien ausgewählt, wie das titelgebende „Summertime“ oder Porgys Song „I got plenty o’nuttin’“.

Weiter geht es mit einem Chor-Medley des bekannten Musicals West Side Story von Leonard Bernstein, einer musikalischen Adaption des Romeo- und Julia-Stoffes. Das Stück entstand als klassische Broadway Produktion in langjähriger Zusammenarbeit zwischen Leonard Bernstein (Musik), Arthur Laurents (Drehbuch), Stephen Sondheim (Lyrics) und Jerome Robbins (Choreographie). Entgegen aller Unkenrufe, das Musical sei zu ernst und zu traurig, um sich im vergnügungssüchtigen Amerika der 50er-Jahre gut zu verkaufen, wurde West Side Story ein Riesenerfolg. Sicher waren es die vielen Tanz- und Liebesszenen aber auch die bewusst eingeführten komödiantischen Elemente und vor allem die eingängigen Melodien, die West Side Story zum Erfolg führten. „America“, „I feel pretty“, „Somewhere“ und „Tonight“ sind nur einige der bekanntesten Musicalsongs, die bis heute in unzähligen Coverversionen in Umlauf sind.

Den fetzigen Abschluss des Abends bildet ein Chor-Medley aus Hair, das spätestens seit der Verfilmung durch Milos Forman aus dem Jahre 1979 einem Großteil des deutschen Publikums bekannt sein dürfte. Kaum ein Musical ist so politisch wie Hair, das die Hippiekultur und sexuelle Revolution der 60er-Jahre, vor allem aber die Antikriegsbewegung und die Rebellion gegen den Vietnamkrieg thematisiert. Zahlreiche der rockigen, auf afrikanischen Rhythmen basierenden Songs wie „Aquarius“, „Where do I go“ oder „Let the sunshine in“ sind auch heute noch populär.

Als Solisten sind Marie-France Steiner-Doumène, Josef Kopyciok und Dennis Seiter zu hören, instrumental unterstützt wird der Chor durch Lothar Pelz am Klavier, Wilfried Harter an der Gitarre, Thomas Schweikert am Schlagzeug sowie Helmut May am Bass.

Tickets für das Sommerkonzert gibt es beim Ticketservice in der Trinkhalle unter der Telefonnummer 07221 – 93 27 00 oder unter www.tickets-baden-baden.de. Die Eintrittspreise betragen 17,- / 15,- / 11,- und 9,- Euro, Kurkarteninhaber erhalten eine Ermäßigung von 10 Prozent, Schüler und Studenten von 50 Prozent, mindestens jedoch 7,- Euro.

Details

Datum:
12. Juni 2016
Zeit:
18:00 - 22:00